Er konnte die Kugeln des Gegners mit Kraft von deren Platz verdrängen und die eigene präzise an das „Cochonet“ platzieren. Irische Landschaften fotografierte er so sensibel, dass sie ihre Würde behielten. Uwe Bülles, 1948 in Krefeld geboren, studierte Malerei in Düsseldorf, Grafik in Krefeld und arbeitete selbstständig mit seinem langjährigen Partner Thomas Kästner in ihrer gemeinsamen Firma mit Schwerpunkt Grafikdesign, Siebdruck und Messebau im gestalterischen Metier.

Seine künstlerische Liebe galt der Fotografie, die Landschaften führte er nicht vor, fand malerische und grafische Strukturen in der Umwelt und wahrte Distanz zu den Porträtierten. Gesellschaftskritisch wurde er, wenn er Einkaufstüten zu Objekten und Fotos verarbeitete. Sich selber nicht so ernst nahm er in einer Fotoreihe, die er zusammen mit Iris van Bebber gestaltete. Mitglied der „Gemeinschaft Krefelder Künstler“ wurde er schon früh, stellte in deren Räumen aus, auch mehrfach an anderen Orten in Krefeld und Umgebung. Auch in Lausanne wurden seine Arbeiten gezeigt. Bei einer Ausstellung in der Galerie der „Kufa“ hielt Design-Professor Nico Beucker (HN) die Eröffnungsrede. Beide verband die Liebe zum Boulespiel. Uwe Bülles begann im Krefelder Stadtgarten mit Freunden das Spiel mit den Eisenkugeln, war Mitbegründer von „Kretanque 88“ mit Spielort beim Kaffeehaus Schmitz und war die treibende Kraft beim Betrieb der ersten Krefelder Boulehalle an der Südstraße. Den Spielbetrieb im Palmenhaus unterstützte Uwe Bülles und war auch bei einer Reise in die Provence dabei, als einige Krefelder sich dort unter Anleitung von Hubert Arians mit den einheimischen Boulespielern maßen.

Arians, der die Krefelder Bouleszene maßgeblich beeinflusste, war mehrfacher Deutscher Meister, in der Formation Triplette war 1987 einer der beiden Partner von Nico Beucker.

Uwe Bülles konnte sich der Hochachtung von Professionellen der Kunstszene sicher sein, beim Boulespiel war er ein emphatischer Partner und fairer Gegner. Kultur und Sport fanden in seiner Person eine glückliche Verbindung und Repräsentation. Nun, da er nach langer Krankheit verstorben ist, werden viele Krefelder ihn ehrend und dankbar in Erinnerung behalten.

 

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